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Spenneweih

Lebendiges Brauchtum in Uslar - Spenneweih vorm Rathaus

immer 2 Wochen vor Ostern am Sonntag Judica


Der Ursprung
Die Uslarer Spenneweih ist ein über 660 Jahre alter Brauch. Er basiert auf zwei Stiftungen aus den Jahren 1342 sowie 1398, die von wohlhabenden Adligen zugunsten armer Leute gegeben wurden. Dem Rat der Stadt Uslar oblag die Verwaltung dieser Stiftungen und die Ausgabe der Spenden an Bedürftige.

Die Spendehufe von 1342
Bei der Spendehufe* handelt es sich um eine Schenkung über 30 Morgen Land von sechs Angehörigen des Rittergeschlechts “von Uslar”, die dem Rat der Stadt folgende Bedingungen stellten.
*Hufe: altes deutsches Flächenmaß von regional unterschiedlicher Größe, zwischen 30 bis 80 Morgen ; 7,5 bis 20 ha

 

 

 

 

 

Spennewecken
Spennewecken

 

“Wer von der Hufe erntet, der soll von der geernteten Frucht jedes Jahr armen Leuten eine Spende geben zu Gottes Ehren und zu Trost und Gnade unserer und unserer Altvorderen Seelen.” Außerdem sollte der Erntende vier nächtliche Gebetsstunden im Jahr abhalten, eine Messe singen lassen und drei Meßpfennige beim Altar opfern.
Der Stadtrat verpflichtete sich zur Einhaltung dieser Bedingungen, wie eine Urkunde vom 25. April 1342 belegt und ermöglichte die Ausgabe von Spendebroten am Sonntag Judica (Gerechtigkeit).
“Wenn aber der, der die Hufe nutzt, das hier festgehaltene nicht vollkommen erfüllt, so wollen wir die genannte Hufe einem anderen übertragen (...) Das wollen wir und unsere Nachfolger zu allen Zeiten gerne tun (...) und wir geloben, dies einzuhalten und ohne Arglist zu gewährleisten.”

Die Gerold’sche Stiftung von 1398
Das Ehepaar Gerold aus einem wohlhabenden Patriziergeschlecht übertrug anno 1398 seinen gesamten Nachlass an den Rat der Stadt mit der Auflage, das Hab und Gut in Kapital umzuwandeln und von den Zinserträgen einmal jährlich eine Armenspende zu tätigen.
Für den damit verbundenen Aufwand durften sich die Ratsherren mit einer festgesetzten Menge Wein und einer Portion Schinken und Brot aus dem Geroldschen Erbe entschädigen. Auf diese Stiftung geht das traditionelle Ratsfrühstück anlässlich der Spenneweih zurück.

Veränderungen des Stiftungszwecks
Durch den Dreißigjährigen Krieg kam es zu einer Umverteilung des gestifteten Landes. Die Kriegswirren und die aus der Ordnung geratene Finanzwirtschaft mögen die Umstände für eine Zweckentfremdung der Stiftungen begünstigt haben. Von 1664 an bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts veränderte sich die Praxis der Armenspende dergestalt, dass die Spendenbrote an alle Uslarer Kinder verteilt wurden.
**“Von ausgethane Länderey von den 4 Morgen sogenannte Spende-Acker vor Allershausen giebt jetzt der Branntweinsbrenner Brandt (...) 9 Himten Weizen, welche gebacken und der fundation gemäs an die hiesigen Kinder ausgetheilt werden(...)”
**Stadtarchivakte: Registerauszug Geldeinnahmen 18. Jh.

Es wird deutlich, dass der einstige Stiftungszweck einer Spende an Bedürftige verloren gegangen war. Im Jahre 1882 wurde der Spendenacker verkauft und der Erlös in Wertpapieren angelegt. Bis heute steht dem Uslarer Ortsrat eine festgesetzte Summe aus dem städtischen Haushalt zur Ausrichtung der Spenneweih zu.

Altstadt gegen Neustadt
Grundlegend für die Entwicklung der Spenneweih zu ihrer heutigen Form ist die Rivalität zwischen Altstadt und Neustadt. Diese geht zurück auf die Zeit Herzog Erichs II, der im Jahr 1561 für den Bau des Schlosses Freudenthal die Umsiedlung etlicher Bürger außerhalb der Stadtmauern veranlasste. So entstand die Neustadt.
In dieser Teilung und der Ungleichbehandlung der Neustädter, die ihre Bürgerrechte in verschiedenen Angelegenheiten einfordern mussten, liegt die damalige Feindseligkeit zwischen beiden Stadtteilen begründet.
So entstand am frühen Morgen des Spenneweih-Sonntags der Kampf um die “Rathauskleppe”*, bei dem die heranwachsenden Jungen der rivalisierenden Gruppen, die Altstädter (”Langesträt`schen**”) gegen die Neustädter, um den ersten Platz an der Rathaustürklinke rauften, die sich um sieben Uhr zur Ausgabe der Spennewecken öffnen würde.
* “Kleppe” - für Türklinke (plattdeutsch)
**”Langesträt’schen” - nach der “Langen Straße”benannt


“Spenneweih vorn Roathaus, dä Langsträt`schen hewet dä Kleppe, dä Naistädt`schen lait in´n Drecke!” So ertönte der Siegesruf wenn die Altstädter bei der Rauferei die Rathauskleppe erkämpft hatten.
Der Kleppenkampf artete im Laufe der Zeit oft zu wüsten Schlägereien aus. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es immer wieder Bestrebungen, dem Brauch ein friedlicheres Gesicht zu geben. Seit dem Jahr 1957 wird der Wettkampf als sportlicher Staffellauf zwischen den Mannschaften Alt- und Neustadt ausgetragen. Bei dieser Form ist es, von wenigen Veränderungen abgesehen, bis zum Jahre 2007 geblieben.

Und heute?
An die Tradition der Spenneweih erinnert seit dem 1000-jährigen Stadtjubiläum Uslars im Jahre 2006 der neu errichtete Brunnen in der Nähe des historischen Rathauses. Fließendes Wasser - ein Sinnbild für den Fluss der Zeit.

 

 

 

 

 

 

Ausgabe der Spennewecken

 

Erstmals im Jahr 2007 wurde die Verteilung der Spennewecken auch auf die eingemeindeten Ortschaften um Uslar herum ausgeweitet. Auch die Kinder der Dörfer sollen an der alten Uslarer Tradition teilhaben. Um den alten Uslarer Brauch bis in unsere Gegenwart zu bewahren, hat er im Laufe der Zeit Veränderungen erfahren. So können Sinn und Ursprung der Tradition lebendig bleiben.

Der sportliche Staffellauf besteht jetzt aus zwei Mannschaften mit Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen aller Grundschulen des Uslarer Stadtgebietes. Diese treten zum Lauf um die Rathauskleppe gegeneinander an. Die Kinder der Grundschulen Schönhagen/Sohlingen, Schoningen, Volpriehausen und bilden die „Neustadt“-Mannschaft und die Uslarer Grundschüler laufen für die „Altstadt".

Spenneweih - Brauchtum im Wandel der Zeit.
Erleben Sie es mit!

 

 


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